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19. Mai 2021

„Wann wähle ich welche Anwendung und Warum?“


Wenn ein Pferd beim Reiten spannig ist, sich schlecht fallen lassen kann oder ein nicht ganz „rundes“ Gangbild zeigt (kürzertreten) und auch wenn ich das Pferd noch nicht kenne, wähle ich gerne die klassische Massage am Pferd. Bei der Technik tastet man sich durch alle Muskeln durch und bekommt ein Bild wo die gröbsten Verspannungen sind. Dort wo die Spannung deutlich zu spüren ist, massiere ich das Pferd mehr um diese Verspannungspunkte zu lösen. Die Pferde fangen dann an zu kauen und zu gähnen, oft schütteln sie sich auch oder husten ab. Das sind Anzeichen, dass sich eine Verspannung löst und das Pferd sich zu entspannen beginnt.

Durch verschiedene Grifftechniken kann ich so ziemlich jeden Muskel „bearbeiten“. Nur die Bauchmuskeln kann man nicht massieren, da ist die Bauchdeckenspannung zu hoch. Durch diese Spannung kommt man nicht auf die Muskulatur. Manche Muskeln sind sehr groß und benötigen einen höheren Grundtonus (Grundspannung) um eine Struktur zu halten, andere sind kleiner. Jeder Muskel aber bildet das große Ganze, ohne dem die Biomechanik nicht reibungslos abläuft. Ist also der kleinste Muskel verspannt, beginnt eine Kette und erst wenn schon mehrere Verspannungen da sind lassen sich die Tiere ihr „Leiden“ ansehen. Daher gilt, umso schneller ich kleine Verspannungen löse/weg bekomme umso geschmeidiger bleibt das Pferd. Das hat zur Folge, dass sich Pferde weniger verletzen (zb. Ballentritt) und auch, dass sie durch die innere Balance stärkere Abwehrkräfte haben und Krankheiten besser abfangen oder erst gar nicht bekommen. Durch Schmerzen oder sich unwohl fühlen schwächt sich immer auch das Immunsystem und hemmt den Stoffwechsel!

Wo befinden sich die meisten Verspannungen?

Häufig sind Genick sowie Hals bis Schulter gerne verspannt. Grade bei Pferden die eine hohe Aufrichtung haben oder „Guckig“ sind ist der Bereich immer sehr präsent. Auch bei Pferden die hoch in der Rangordnung sind oder – ich sag gerne – Pferde welche die immer alles im Griff haben müssen (Kontrolleure) sind ist die Vorhand mehr verspannt. Zahnprobleme oder ein verklemmtes Zungenbein können mitunter eine Verspannung im Halsbereich bedeuten.
Im Rücken und Sattellage merkt man deutlich – passt der Sattel und vor allem wie wird das Pferd trainiert. Das Muskelvolumen vom langen Rückenmuskel (M. longisimus dorsi) ist deutlich spürbar.
Auch häufig findet man Verspannungen im Lendenbereich oder der Hüfte. Meist diagonal zur verspannteren Schulter. Die Lende ist ein Bereich der im gesamten Gangbild beansprucht wird. Wenn die Hinterhand vorgreift ist Bewegung in der Lende. Wenn dann dort Verspannungen auftreten verschlechtert sich das Untertreten und damit beginnt eine Spirale aus der man nur mit viel Gymnastik und verspannungslösenden Maßnahmen wieder rauskommt.

Alles in Allem, hängt das Ganze zusammen. Ist das Genick verspannt, wird das Pferd nicht so leicht untertreten können, da die Bewegungsspirale gestört ist. Damit bauen sich weitere Verspannungen auf. Genauso ist es umgekehrt – ist die Lende verspannt wird das Pferd sich nicht gut tragen können und beginnt mit der Vorhand und dem Hals auszugleichen was den Bereich überbeansprucht.

Natürlich können Pferde auch mit Verspannungen ihre Lektionen zeigen und sich rittig anfühlen – die Frage ist nur – mit wieviel Unbehagen?

Wenn Pferde Probleme im Bandapparat haben, immer wieder angelaufene Beine, COB, häufig Koliken, schlechte Hufe oder Stoffwechselprobleme wähle ich gerne die Lymphdrainage sowie die Meridianmassage. Da kommt viel aus meinem Bauch heraus welche Methode bei dem Pferd angewendet werden soll. Ist es wirklich „nur körperlich“ oder geht das Problem doch tiefer. Die Meridianmassage ist Energiearbeit die wirklich an den Ursprung so mancher Probleme geht. Sie bringt die Energien wieder in den Fluss, also ins Gleichgewicht und oft bekomme ich die Rückmeldung: „Das hätte ich nicht gedacht, dass mein Pferd mit dem Tick aufhört oder dass mein Pferd das Problem nicht mehr hat.“

Pferde mit viel Rückenschmerzen oder auch sehr speziellen Problemen biete ich die Breuss-Massage an, da man mit den verschiedensten Kräuterölen auf die Thematiken eingehen kann und man direkt auf der Wirbelsäule arbeitet , somit die Segmentalgebiete (Lunge, Leber, Niere…) anregt. Mit zB.: Weihrauchöl oder TerraShield-Öl kann man Ekzemer oder Pferden die extrem „hysterisch“ auf Fliegen sind helfen. (Bitte nicht einfach selber anwenden!)

Bekomme ich die Info, das Pferd läuft generell brutal unrund, und ich sehe, dass zb. der Beckengürtel einen Schiefstand hat, empfehle ich die Chiropraktiker und biete meinerseits auch die energetische Wirbelsäulenkorrektur an. Oft helfen die einfachen Dinge um Abhilfe zu schaffen. Jede Technik hat seine Berechtigung. Ich schätze alle meine Kollegen/innen und jeder hat einen anderen Zugang. Daher werde ich nie sagen, das ist eine schlechte Methode. Jedes Individuum braucht was anders und der eine ist mehr bei der Methode zu Hause und der Andere möchte lieber das andere. Also bleibt flexibel und beobachtet was eurem Pferd gut tut und wovon es Mehrwert hat!

Man darf NIE vergessen: Unsere Pferde sind Fluchttiere!! – Der Schwäche zeigt wird zuerst gefressen! Daher wird ein Pferd immer „die Zähne zusammenbeißen“!!

Das ist ganz fest in der Genetik verankert und muss von uns Menschen bedacht werden.

Darum schaut genau hin und beobachtet eure Pferde gut, so fällt euch am ehesten auf, wenn mal was anders läuft wie sonst! Nur so kann man bevor es grobe Störungen gibt eingreifen und gegensteuern!

Allgemein, Massage, Meridianmassage
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