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23. Februar 2021

Massage für Pferde

 

Ich war das Wochenende fleißig unterwegs und habe einige Pferde massiert 🙂

Da stellte sich einige Male die Frage: „Wann wähle ich welche Anwendung und Warum?“

Wenn ein Pferd beim Reiten spannig ist, sich schlecht fallen lassen kann oder ein nicht ganz „rundes“ Gangbild zeigt (kürzertreten) und auch wenn ich das Pferd noch nicht kenne, wähle ich gerne die klassische Massage am Pferd. Bei der Technik tastet man sich durch alle Muskeln durch und bekommt ein Bild wo die gröbsten Verspannungen sind. Dort wo die Spannung deutlich zu spüren ist, massiere ich das Pferd mehr um diese Verspannungspunkte zu lösen. Die Pferde fangen dann meistens an zu kauen und zu gähnen, oft schütteln sie sich auch oder husten ab. Das sind alles Anzeichen, dass sich eine Verspannung löst und das Pferd sich zu entspannen beginnt.

Durch verschiedene Grifftechniken kann ich so ziemlich jeden Muskel „bearbeiten“. Nur die Bauchmuskeln kann man nicht massieren, da ist die Bauchdeckenspannung zu hoch. Durch diese Spannung kommt man nicht auf die Muskulatur.

Wo befinden sich die meisten Verspannungen?

Häufig sind Genick sowie Hals bis Schulter verspannt, grade bei Pferden die eine hohe Aufrichtung haben oder „Guckig“ sind. Auch bei Pferden die hoch in der Rangordnung sind oder – ich sag gerne – Pferde welche die Kontrolleure sind, ist die Vorhand mehr verspannt. Zahnprobleme oder ein verklemmtes Zungenbein können mitunter eine Verspannung im Halsbereich bedeuten.
Im Rücken und Sattellage merkt man deutlich – passt der Sattel und wie wird das Pferd trainiert. Das Muskelvolumen vom langen Rückenmuskel (M. longisimus dorsi) ist deutlich spürbar.
Auch häufig findet man Verspannungen im Lendenbereich oder der Hüfte. Meist diagonal zur verspannteren Schulter. Die Lende ist ein Bereich der im gesamten Gangbild beansprucht wird. Wenn die Hinterhand vorgreift ist Bewegung in der Lende. Wenn dann dort Verspannungen auftreten verschlechtert sich das Untertreten und damit beginnt eine Spirale aus der man nur mit viel Gymnastik und verspannungslösenden Maßnahmen wieder rauskommt.

Alles in allem, hängt der ganze Bewegungsapparat zusammen. Ist das Genick verspannt, wird das Pferd nicht so einfach untertreten können da die Bewegungsspirale gestört ist. Damit bauen sich weitere Verspannungen auf. Genauso ist es umgekehrt – ist die Lende verspannt wird das Pferd sich nicht gut tragen können und beginnt mit der Vorhand und dem Hals auszugleichen, was den Bereich überbeansprucht.

Natürlich können Pferde auch mit Verspannungen ihre Lektionen zeigen und sich rittig anfühlen – die Frage ist nur – mit wieviel unbehagen?
Unsere Pferde sind Fluchttiere!! – Der Schwäche zeigt wird zuerst gefressen!

Das ist ganz fest in der Genetik verankert und muss von uns Menschen bedacht werden.

Darum schaut genau hin und beobachtet eure Pferde gut, so fällt euch am ehesten auf, wenn mal was anders läuft wie sonst!

Massage
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